Das Editieren

Die Gestaltung in der (digitalen) Dunkelkammer interpretiert die Informationen des (digitalen) Negativs. Dabei steht deine Vorstellung von der Bildwirkung, deine Bildaussage im Mittelpunkt. Die Gestaltung bei der Aufnahme, die Interpretation in der Dunkelkammer und die Präsentation sollen deine Bildidee unterstützen.

Das Ansehen der Bilder ist genauso wichtig wie das Fotografieren. Auf den meisten Bildern entdeckst du Dinge, die du beim Aufnehmen nicht wahrgenommen hast. Jetzt, herausgenommen aus dem Fluss ständiger Veränderung, bekommen die Objekte auf dem Bild vielleicht eine andere Bedeutung. Ein weggeworfenes Taschentuch stört plötzlich ungemein. Das, was dich motiviert hat, ein Foto aufzunehmen, ist in einem Bild besser getroffen als in einem anderen. Vielleicht entdeckst du auch ein Thema, das dir beim Fotografieren nicht bewusst war und dass du in Zukunft weiter verfolgen willst.

Der Wechsel zwischen dem Betrachten eigener oder fremder Bilder und dem Fotografieren verbessert dein Sehen, deine Technik und letztlich auch den Inhalt deiner Bilder. Im Betrachten erfährst du mehr über deine Bilder und du lernst etwas über dich, deine Art zu sehen und ein Interesse an der Welt.

Beim Betrachten deiner Bilder kannst du Mängel deiner Technik festmachen. Mithilfe der Kameradaten verstehst du, warum ein Bild nicht so geworden ist, wie es werden sollte, und machst es das nächste Mal besser. Du vergleichst Alternativen und findest heraus, was ein Bild für dich stimmig macht. Du entwickelst eine Vorstellung, wie das gezielte Verändern von Tonwerten, von Schärfen oder des Ausschnittes dein Bild verändern können, und planst die Entwicklung deines Bildes in Lightroom.

Tipp: In der analogen Fotografie beginnt das Editieren mit dem Kontaktabzug. Der amerikanische Maler, Filmregisseur und Fotograf William Klein hat für 'arte' die Sendereihe 'Contacts' entwickelt, in der Fotografen anhand von Kontaktabzügen über ihr Arbeiten sprechen. Im ersten Film geht er mit uns durch ein paar Hundert Belichtungen und lässt uns an seinen Entscheidungen für ein gelungenes Foto teilhaben.

Vimeo zeigt, vielleicht nicht ganz legal, diesen Film in englischer Sprache hier (http://vimeo.com/22187134)

René Burri, Magnum: Contact Sheet von Che Guevara

Auf einem Kontaktbogen sieht man, wie sich der Fotograf seinem Motiv nähert. Hier ein Bogen von René Buri aus dem Magnum Buch Contact Sheets. (Quelle: Magnum: Dokumentarische Fotografie | Fotografie der Zeit)

Rene Burri/Magnum: Eine Ikone der Fotografie: Che Guevara mit Havanna im Jahr 1962.

Hier eines der ausgewählten Bilder: Rene Burri/Magnum: Eine Ikone der Fotografie: Che Guevara mit Havanna im Jahr 1962. (Quelle:Kultwerk #74: Che Guevara | TagesWoche)

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